Wegzugssteuer oder Fussfesseln?

Wegzugssteuer und Exit Tax

Die Wegzugssteuer ist ein zentrales Instrument der deutschen Steuerbehörden, das sicherstellt, dass Unternehmen und Privatpersonen bei einem Umzug ins Ausland weiterhin in Deutschland besteuert werden. Ursprünglich geschaffen, um das „Wegziehen“ von Steuersubstrat zu verhindern, wurde die Gesetzgebung insbesondere durch die sogenannte Lex Horten deutlich verschärft.

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Die Geschichte der Lex Horten

Diese Fussfesseln, sprich die  Lex Horten ist eine Reaktion auf den Fall des deutschen Kaufhauskönigs Helmut Horten (1909-1987), der in den 1960er Jahren in die Schweiz zog und dabei sein Vermögen praktisch steuerfrei ins Ausland transferierte. Horten hat dann etwas später von der Schweiz aus seine Anteile an dem Kaufhauskonzern für 1.1 Milliarden DM verkauft. 

Dies führte zu einem erheblichen Verlust an Steuersubstrat für Deutschland. Um solche Fälle in Zukunft zu verhindern, wurde die Wegzugsteuer eingeführt, die eine fiktive Veräußerung von Unternehmensanteilen besteuert, sobald ein Unternehmer ins Ausland zieht.

Lex Horten Logo
Die Kaufhauskette Horten hatte eine eigene Fassade entwickelt

Warum die Wegzugssteuer relevant ist

Unternehmen, die Deutschland verlassen, um von besseren steuerlichen Bedingungen im Ausland zu profitieren, müssen sich bewusst sein, dass Deutschland den fiktiven Verkauf ihrer Unternehmensanteile besteuert. Dies betrifft vor allem Unternehmer, die eine wesentliche Beteiligung an ihrem Unternehmen halten (mindestens 1 %). Die Steuerpflicht wird fällig, auch wenn keine tatsächliche Veräußerung stattfindet, was bedeutet, dass Unternehmer den Wert ihres Unternehmensanteils zum Zeitpunkt des Wegzugs versteuern müssen.

Die zunehmende Strenge der Gesetzgebung

In den letzten Jahren hat der deutsche Gesetzgeber die Bestimmungen der Wegzugssteuer verschärft, um zu verhindern, dass Unternehmen und vermögende Privatpersonen ihre Steuerlast durch einen Wegzug reduzieren. Diese Verschärfungen sollen sicherstellen, dass der Staat keinen weiteren Verlust an Steuereinnahmen hinnehmen muss. Unter bestimmten Umständen können Steuerschulden gestundet werden, allerdings nur dann, wenn sichergestellt ist, dass die Steuerpflicht weiterhin besteht und der Staat seinen Steueranspruch nicht verliert.

Schweiz als attraktive Alternative

Während die Wegzugssteuer in Deutschland Unternehmer stark belastet, bietet die Schweiz attraktive Alternativen für Unternehmen, die ihr Geschäft in ein steuerlich freundlicheres Umfeld verlagern möchten. Mit einem stabilen Steuersystem und zahlreichen Vorteilen für Unternehmen, die international tätig sind, stellt die Schweiz einen sicheren und berechenbaren Standort dar, der eine langfristige Planung und ein nachhaltiges Wachstum ermöglicht.

Besteuerung trifft Privatpersonen 

Bei einem Wegzug aus Deutschland ins Ausland werden Ihre Vermögenswerte besteuert. Dabei werden „nicht realisierte“ Wertsteigerungen, sprich stille Reserven, von Kapitalgesellschaften und Beteiligungen besteuert.
Davon betroffen sind Sie, wenn Sie mindestens 1% der Anteile an einer Kapitalgesellschaft halten und ihre unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland durch permanenten Wegzug beenden (wollen).

Die Höhe der Wegzugssteuer wird vom Finanzamt durch einen fiktiven Verkauf der Anteile zum Zeitpunkt des Wegzugs eingeschätzt. Als Gegenreaktion empfehlen Fachleute eigene Gutachter mit der Schätzung zu beauftragen. Was aber selten einen klärenden Gerichtsprozess vermeidet.

Die Vermeidung der Wegzugssteuer ist möglich, z.B. durch den Verkauf oder die Übertragung der Anteile vor dem Wegzug. Aber aufgepasst, auch hier fallen dann andere Steuern an, wie Schenkungssteuer, Kapitalertragssteuern bzw. Steuern auf Verkaufserlöse etc.

Ziel der Wegzugssteuer ist es, dass Gesellschafter, die das Land verlassen, die ihre Anteile verkaufen und die danach keine Steuern mehr in Deutschland zahlen, noch einmal so richtig zur Kasse gebeten werden bevor sie gehen. Mit anderen Worten, wenn Sie mit Ihrem Unternehmen das Land verlassen können, müssen Sie sich teuer freikaufen.

Fazit: Eine gut durchdachte Planung ist entscheidend

Unternehmer, die über einen Umzug in die Schweiz nachdenken, sollten die Auswirkungen der Wegzugssteuer sorgfältig prüfen und eine strategische Planung vornehmen. Eine rechtzeitige Beratung durch Steuerexperten ist unerlässlich, um unerwartete finanzielle Belastungen zu vermeiden und die Vorteile eines Umzugs voll auszuschöpfen.

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Arnold Junior

Arnold vom Melchthal war einer der legendären Eidgenossen, die im Jahre 1291 gemeinsam mit weiteren Anführern aus Schwyz, Uri und Unterwald den Rütlischwur geleistet haben. "... Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, eher den Tod, als in der Knechtschaft leben."

Arnold Junior ist sein Nachfahre. Als Bauernsohn steht er für die Erdverbundenheit der Schweizer Seine Bauernschlauheit und seine akademischer Ausbildung ermöglichen ihm eine klare Sichtweise.

Arnold Junior setzt sich für unternehmerische und soziale Freiheit ein. Faire Steuern zu zahlen ist für ihn selbstverständlich. Ausbeutung lehnt er ab.

Im Geiste der Eidgenossen von 1291 hilft er Unternehmern aus der ganzen Welt ihre ersehnte Freiheit in der Schweiz zu finden.

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